
Als einziger Regionalligist waren die Cardinals Herren am vergangenen Sonntag als Favorit zum Wupperbowl angereist. Auch wenn man nicht in Top-Besetzung antreten konnte, wurden die Men in Blue letztendlich der Favoritenrolle doch gerecht.
Drei Spiele mit verkürzter Spielzeit von jeweils 2 x 8 Minuten mussten im Verlauf des Turniers absolviert werden. In der ersten Begegnung trafen die Essener Footballer auf die Cologne Crocodiles – allerdings das Prospects-Team aus der Verbandsliga, nicht das GFL-Team. Bereits im ersten Drive konnten die Domstädter mit einem tiefen Pass die Verteidigung der Cardinals düpieren und gingen nach dem PAT mit 7:0 in Führung. Dies sollten jedoch die einzigen Punkte sein, die die Defense der Men in Blue zulassen würde – und zwar im gesamten Turnierverlauf.
Bereits in der anschliessenden Spielserie konnte die Offense ihre ersten Punkte einfahren: QB Lennart Brodeßer bedient WR Danny Chitanta, und dieser findet den Weg in die Endzone. Danach war es an der Cardinals Defense, Punkte aufs Scoreboard zu bringen. In der nächsten Serie der Kölner wurde der Quarterback dazu gezwungen, in der eigenen Endzone aufs Knie zu gehen – ein Safety und zwei Punkte für Essen waren die Folge. Ein weiterer Touchdownpass auf Danny Chitanta sowie ein verwandeltes Field Goal von Simon Sikorski sorgten für den Endstand von 19:7 für die Men in Blue.

Auch Spiel zwei brachte einen Gegner aus der Verbandsliga, die Siegen Sentinels. TE Daniel Kelm schüttelte nach einem Catch mehrere Siegener auf dem Weg zum ersten Touchdown der Partie ab. Direkt im anschliessenden Drive der Sentinels war es wiederum die Defense, die scoren konnte: DB Gordon Freundlieb fing den Pass des Gegners ab und trug ihn für weitere Punkte direkt zurück in die Endzone. Den Schlusspunkt setzte TE Max Goldstein, der nach einem Catch noch das halbe Feld vor sich hatte, allerdings von keinem Siegener mehr vor der Endzone eingeholt werden konnte. 21:0 war der Endstand, der allerdings noch höher ausfallen hätte können. In der zweiten Hälfte verzog der sonst sichere Simon Sikorski zwei Fieldgoal-Versuche links am Goalpost vorbei.

Den härtesten Brocken des Tages sollte im abschliessenden dritten Spiel der Gastgeber des Turniers darstellen. Die Wuppertal Greyhounds hatten ebenfalls ihre ersten beiden Spiele gewonnen, und somit war das letzte Spiel des Turniers ein wahres Endspiel. Die Men in Blue, die für diese Partie erstmalig ihre Auswärts-Trikots in grün ausgepackt hatten, konnten den ersten Drive der Wuppertaler zwar stoppen, doch wurde der Ball nach dem Punt im vierten Versuch unglücklich von einem Verteidiger berührt, und die Greyhounds konnten umgehend wieder den Ballbesitz erobern. Punkte gab es für Wuppertal jedoch keine, allerdings konnten sie viel Zeit von der Uhr nehmen.

Die Cardinals-Herren, die vor dem Spiel 2 Stunden Pause hatten, kamen im Fortgang der Partie nur schwer ins Spiel. So stand es wenige Minuten vor dem Ende noch 0:0, als die Defense wieder eine Angriffsserie der Gastgeber stoppen und einen Punt erzwingen konnte. Dieses Mal war der Snap zum Punter jedoch zu flach, und der Moment, den es bedurfte, den Ball wieder aufzunehmen, verschaffte der Cardinals-Verteidigung die Zeit, durch die Reihen zu brechen. LB Maximilian Purcel war als erster beim Punter und konnte den Ball losschlagen, DL Florian Tenelsen schaltete am Schnellsten, nahm den Ball auf und trug ihn zum einzigen Touchdown des Spiels in die Wuppertaler Endzone.
Es folgten keine weiteren Punkte, die Cardinals Herren blieben unbesiegt und durften erstmals den Pokal als Sieger des Wupperbowl mit zurück nach Essen bringen.
Fotos: Roland Schicho